Wer kennt ihn nicht, den Mythos der Tour de France? Jedes Jahr fiebern Millionen Menschen weltweit mit, wenn die besten Radrennfahrer die Strapazen der Frankreichrundfahrt auf sich nehmen. Doch nur wenige Namen sind so untrennbar mit dem prestigeträchtigsten Radrennen der Welt verbunden wie der von Jacques Anquetil. Der Franzose schrieb Geschichte, als er als erster Fahrer fünfmal den Gesamtsieg bei der Tour de France errang.
Geboren 1934 in Mont-Saint-Aignan, entdeckte Anquetil schon früh seine Leidenschaft für den Radsport. Sein Talent blieb nicht lange verborgen und so feierte er bereits in jungen Jahren erste Erfolge auf regionaler Ebene. Doch Anquetil strebte nach Höherem und 1957 sollte er die Radsportwelt zum ersten Mal in Staunen versetzen, als er im Alter von nur 23 Jahren die Tour de France gewann.
Dieser Triumph markierte den Beginn einer beispiellosen Karriere. Anquetil war bekannt für seinen eleganten Fahrstil, seine taktische Cleverness und seine mentale Stärke. Er scheute sich nicht davor, neue Trainingsmethoden auszuprobieren und seine Strategie den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Vier weitere Male - 1961, 1962, 1963 und 1964 - sollte er das Gelbe Trikot, das Symbol des Gesamtführenden der Tour de France, bis nach Paris tragen.
Anquetils Dominanz im Radsport der 1960er Jahre ist unbestritten. Neben seinen fünf Tour de France-Siegen feierte er zahlreiche weitere Erfolge bei renommierten Rennen wie dem Giro d’Italia, den er zweimal für sich entscheiden konnte. Er war ein kompletter Fahrer, der sowohl im Zeitfahren als auch in den Bergen brillierte und sich durch einen unbändigen Siegeswillen auszeichnete.
Jacques Anquetils Erbe im Radsport ist bis heute spürbar. Er war nicht nur ein außergewöhnlicher Sportler, sondern auch eine charismatische Persönlichkeit, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zog und den Radsport in Frankreich und darüber hinaus popularisierte. Seine fünf Tour de France-Siege machen ihn zu einer Legende des Sports und sein Name wird immer mit den größten Champions der Geschichte verbunden bleiben.
Die Rivalität mit Raymond Poulidor
Keine Geschichte über Jacques Anquetil wäre vollständig, ohne die legendäre Rivalität mit seinem Landsmann Raymond Poulidor zu erwähnen. "Pou-Pou", wie er liebevoll von seinen Fans genannt wurde, war der ewige Zweite hinter Anquetil. Obwohl Poulidor nie die Tour de France gewinnen konnte, wurde er durch seine sympathische Art und seinen Kampfgeist zum Liebling der Massen.
Anekdoten und Wissenswertes
Es gibt viele Geschichten und Anekdoten rund um Jacques Anquetil, die seine Persönlichkeit und seinen Humor widerspiegeln. So ist überliefert, dass er während einer Etappe der Tour de France in einem Restaurant ein Steak mit Pommes aß, während seine Konkurrenten sich mit leichteren Mahlzeiten begnügten.
Fazit
Jacques Anquetil war ein Ausnahmeathlet, der den Radsport nachhaltig geprägt hat. Seine fünf Tour de France-Siege sind legendär und zeugen von seiner Klasse, seiner mentalen Stärke und seinem Ehrgeiz. Doch Anquetil war mehr als nur ein Radrennfahrer. Er war ein Idol, ein Vorbild und eine Inspiration für Generationen von Sportlern. Seine Leistungen werden unvergessen bleiben und seinen Namen auch in Zukunft untrennbar mit der Geschichte der Tour de France verbinden.
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